Hydraulische Pressen mit HPF-Rohrverbindungen
Das High Performance Flansch-System vom Typ HPF stellt eine schweißnahtlose Rohrverbindungstechnik dar und kann bei Systemdrücken von bis zu 420 bar eingesetzt werden. Bei dem innovativen Verfahren können Rohre aus Stahl oder Edelstahl bis zu einem Durchmesser von 120x20 mm miteinander beziehungsweise mit einem Flansch verbunden werden. Das Rohr wird dabei in Tulpenform von 10° auf 37° aufgebördelt und schließlich mit einem Lockring versehen. Der Ring weißt eine Zahnkontur auf und hält das Rohr ausreißsicher fest. Dadurch werden eine hohe Vibrationssicherheit und eine gute Aufnahme von Schwingungen sichergestellt. Diese Eigenschaften sind vor allem beim Bau hydraulischer Pressen gefragt, weshalb die HPF-Rohrverbindung überwiegend bei Schrottpressen, Extrusionsformmaschinen, Druckgussmaschinen oder ähnlichen Anlagen zum Einsatz kommen.
Das Unternehmen Vogel verfügt über einen breiten Erfahrungsschatz in Bezug auf schweißlose HPF-Systeme und bietet die Technologie zur Verbindung von Rohren mit einem Durchmesser von 25 bis 88 mm an. Als Spezialist der automatisierten Kaltbiegetechnik liefert Vogel einbaufertige Leitungen in Einzel- und Serienfertigung nach Aufmaß, Muster oder Zeichnung. Das Leistungsspektrum reicht von der Konzeptionierung und Planung über Engineering-Leistungen bis zur Installation und Anlagenoptimierung vor Ort. Besonders im Bereich der hydraulischen Pressen ist die Vogel-Gruppe ein gefragter Partner beim Einbau schweißnahtloser Rohrverbindungen.
Technische Details zu hydraulischen Pressen
Hydraulische Pressen basieren auf einem recht einfachen physikalischen Prinzip. Eine Pressanlage besteht im Wesentlichen auf einem Druckkolben, einem Arbeitskolben sowie der verbindenden Leitung zwischen beiden Kolben. Am Druckkolben wird eine Kraft aufgetragen, die über die hydraulische Leitung zum Arbeitskolben übertragen wird und dort aufgrund unterschiedlich großer Kolbenflächen und -wege eine sehr viel größere Kraft erzeugt. Dieses einfache Prinzip kommt nicht nur bei Hydraulikpressen, sondern auch bei zahlreichen weiteren Anwendungen wie zum Beispiel Bremssystemen zum Einsatz.
Der Rohrleitung zwischen Druck- und Arbeitskolben kommt bei einer hydraulischen Presse eine besondere Bedeutung zu. In der Rohrleitung befindet sich in der Regel Öl, das per Druckaufbau Kräfte auf den Arbeitskolben überträgt. Der Arbeitskolben setzt diese Kraft dann in eine Bewegung um und kann beispielsweise Schrott oder Papier pressen. Dadurch, dass die Kräfte in einer hydraulischen Presse vervielfacht werden, entstehen in der Rohrleitung sehr hohe Drücke. Das HPF-Rohrverbindungsystem ist speziell für diese hohen Drücke entwickelt worden und wurde gemäß DGUV für die Verwendung in hydraulischen und mechanischen Pressen sowie in Spritzgussmaschinen zugelassen. Arbeitsdrücke von bis zu 420 bar können von den robusten Verbindungen bei vierfacher Sicherheit ausgehalten werden. Tests haben gezeigt, dass eine HPF-Verbindung bei einem Rohr mit den Maßen 50x8 mm Drücken von mehr als 1700 bar standhält.